Per Schmalspurbahn durch das Land Pałuki
Streckenverlauf: Żnin – Wenecja – Biskupin – Gąsawa
Eine originelle Art, um die größten Attraktionen der Region kennenzulernen, ist die Fahrt mit der „ Żnińska Kolej Powiatowa“ – der touristischen Schmalspurbahn. Die 12 km lange Trasse führt von Żnin aus über Wenecja und Biskupin bis nach Gąsawa. Normalerweise ziehen Diesellokomotiven die Waggons, doch ab und an macht sich die weltweit einzige aktive Dampflokomotive vom Typ Px38 auf den Weg. Im Jahr 2018 wurde die Leon genannte Lok 80 Jahre alt. Das Geschaukel, das Rattern der Räder sowie die außergewöhnliche Atmosphäre machen, dass die Bahnfahrt den jüngsten wie auch den älteren Touristen unvergessliche Eindrücke liefert.
Die Schmalspurbahn ist seit mehr als einem Jahrhundert ein charakteristisches Element des Landschaftsbildes von Pałuki. Heute wird sie von Touristen genutzt, doch zur Jahrhundertwende des 19. und 20. Jhs. war sie das Haupttransportmittel der Region. Mit der Bahn wurden Landwirtschaftsgüter, die Post sowie diverse Güter befördert. Sie diente auch als Personenverkehrsmittel: Die Einwohner von Pałuki fuhren mit ihr zur Arbeit, zur Schule oder zum Einkauf. Die Schmalspurbahn nahm 1894 ihren Betrieb in dem ca. 80 km langen Schienennetz auf. Der reguläre Zugverkehr bestand bis 1968.
Die Bahnreise beginnt in Żnin in der ulica Potockiego 4, wo sich der Startbahnhof der „ Żnińska Kolej Powiatowa“ befindet. Einen der bunten Waggons besteigend, geht es los. Auf dem Weg nach Wenecja können aus dem Fenster die typischen Landschaften von Pałuki beobachtet werden – malerische Felder, Hügel und Moore.
Der erste Halt befindet sich am Erholungszentrum am Weneckie See. Die Seeufer eignen sich ideal zum sommerlichen Erholen, am Strand liegen oder zum aktiven Zeitvertreib am Wasser.
Wenecja Dolna heißt die nächste Station - der Zug hält direkt am Schmalspureisenbahnmuseum. Auf der gegenüberliegenden Seite ist die Burgruine des Teufels von Wenecja zu sehen. Hier vor Ort lohnt es sich auch die in der Nähe stehende, neogotische Kirche Mariä Geburt zu besichtigen. Auf dem Kirchenfriedhof liegt Walenty Szwajcer begraben, der Entdecker von Biskupin.
Nach dem Vertrautmachen mit den Attraktionen von Wenecja geht es per Bahn entlang des Biskupińskie Sees weiter. Nach einiger Zeit taucht hinter dem Fenster die auf einer Halbinsel gelegene Rekonstruktion einer Siedlung auf. Es ist das berühmte Archäologiemuseum von Biskupin. Nach dem Museumsbesuch, um Wissen und neue Erfahrungen reicher, kann erneut in die Bahn eingestiegen werden, um die Reise fortzusetzen. Der letzte Streckenabschnitt führt nach Gąsawa. Der Ort ist bekannt für das Treffen der Piasten-Herzöge 1227. Jeder Tourist sollte das einzigartige Denkmal von europäischem Rang besuchen: die am Markt von Gąsawa stehende, schöne, hölzerne St.-Nikolaus-Kirche.
Von Gąsawa aus kann die Rückreise nach Żnin erneut per Schmalspurbahn angetreten werden. Es besteht aber auch die Möglichkeit ein Fahrrad mitzunehmen, um auf einer anderen Trasse zurückzukehren oder das Land Pałuki auf eigene Faust weiter zu erkunden. Während der Touristensaison fährt die Bahn nach Fahrplan, des Weiteren können ebenso individuelle Fahrten organisiert werden.