Weg der Kirchen von Pałuki – Teil 1
Das heutige Land Pałuki liegt im Verwaltungsgebiet des Erzbistums Gniezno praktisch seit dessen Anfängen. Die Bulle von Papst Innozenz II. aus dem Jahre 1136 bestätigte die Zugehörigkeit vieler Siedlungen Pałukis zur Kirche. Die ältesten Gotteshäuser wurden vielfach umgebaut, wodurch sie ihren ursprünglichen Stil verloren. Trotz der verstrichenen Zeit, begeistern die Sakralarchitektur und –kunst des Landes Pałuki weiterhin. Dementsprechend lohnt es sich zu sehen, was die Kircheninnenräume in sich bergen. Es gibt viele besuchenswerte Kirchen. Hier wird der Besuch der Holzkirchen und ältesten, gemauerten Kirchen sowie der kostbarsten Denkmäler, die voller sakraler Kunstwerke sind, empfohlen. Die Zeit zeigt, dass einige der Geheimnisse erst jetzt aufgedeckt werden. Wir laden ein zu einem Ausflug auf dem „Weg der Kirchen von Pałuki“.
Weg der Kirchen von Pałuki – Teil 1
Durch den nordwestlichen Teil von Pałuki führt ein Radweg, der mehrere Sakraldenkmäler erreicht. Hierzu zählt allen voran eine der ältesten Kirchen: die aus dem 14. Jh. stammende Holzkirche in Tarnowo Pałuckie. Bevor dieses Gotteshaus jedoch erreicht wird – dies ist der am weitesten von Żnin entfernte Ausflugspunkt, warten noch die Reise durch das äußerst malerische Gebiet von Pałuki und das Besichtigen weiterer historischer Kirchen auf den Radfahrer.
Am besten ist es den Ausflug im Zentrum von Żnin zu beginnen. Die Stadt war ca. 700 Jahre lang im Besitz der Kirche: Bereits im 12. Jh. hatten die Erzbischöfe von Gniezno eine ihrer Residenzen hier und nutzten diese bis ins 18. Jh. Die St.-Florian-Pfarrkirche wird als größtes sakrales Denkmal der Stadt angesehen. Sie entstand im 15. Jh. und steht in der Straße ulica 700-lecia.
Von hier aus geht es zur Straße ulica Śniadeckich, wo das jüngste Objekt unter den historischen Sakraldenkmälern steht, die Kirche der hl. Jungfrau Maria Königin von Polen. Sie entstand 1909 als evangelische Kirche am Ort des alten Dominikanerklosters. Nach der Befreiung der Stadt 1945 wurde das Gotteshaus zu einer katholischen Kirche.
Es geht erneut zum Markt, dabei wird der aus dem 15. Jh. stammende Rathausturm passiert (das Rathaus selbst überdauerte nicht bis in die heutige Zeit), danach geht es weiter in Richtung Inowrocław. Am Stadtrand, im Stadtteil Góra, steht die St.-Martin-Kirche, die als älteste Kirche der Stadt angenommen wird. Die hiesige Pfarrgemeinde existiert seit mehr als 700 Jahren; erstmalig wurde sie 1301 erwähnt.
Die Fahrt führt hinab zum Żnińskie Duże See, der anfangs auf dem Radweg und später auf Asphaltwegen umfahren wird. Mehrere hundert Meter Fahrt auf einem gepflasterten Weg stehen nun an, doch der breite, befestigte Seitenstreifen erleichtert das Vorankommen. Brzyskorzystewko und Brzyskorzystew werden erreicht. Das zweite Dorf gehörte einst den Erzbischöfen, ab dem 15. Jh. dann Adelsleuten. Die hier stehende Kirche der hl. Katharina von Alexandrien ist eine Fachwerkkirche. Dem Asphaltweg inmitten der Felder folgend, wird Gorzyce erreicht, wo ein gemauertes Gotteshaus aus dem 19. Jh. passiert wird. Nach einiger Zeit taucht am Horizont der glänzende Turm der Kirche von Srebrna Góra auf, wo sich der nächste Haltepunkt der Strecke befindet. Im Dorfzentrum stehen das historische Gotteshaus aus dem 19. Jh. sowie die aus dem 17. Jh. stammenden Bebauungen des alten Landgutes der Familie Radzymiński.
Interessante Information: In Srebrna Góra kam die Sängerin Irena Jarocka zur Welt.
Die Ortschaft Łękno wird erreicht, wo sich am See die spätgotische Kirche der hl. Apostel Petrus und Paulus aus dem 16. Jh. erhebt. Von hier ist es nah zum Hauptpunkt der Strecke: der erwähnten hölzernen St.-Nikolaus-Kirche in Tarnowo Pałuckie.
Über die Straße Nr. 251 geht es zurück in Richtung Żnin, dabei wird in Richtung Bracholin abgebogen, wo auf einer Anhöhe die gut erhaltenen Überreste einer Holländermühle stehen. Dieser kurze, knapp 1,5 km lange Abschnitt verläuft auf Feldwegen. Weiter geht die Reise entlang des Wełna-Flusstals, Janowiec Wielkopolski nördlich umfahrend, über Zrazim bis nach Żerniki. Dies war einst eine private Stadt, die im 19. Jh. ihre Stadtrechte verlor. Die örtliche Kirche Mariä Geburt stammt aus der 2. Hälfte des 15. Jhs.
Die zwei letzten Punkte des Ausflugs sind die hölzerne Dreifaltigkeitskirche in Świątkowo sowie die mehrere Kilometer weiter gelegene gemauerte St.-Nikolaus-Kirche in Cerekwica. Nach Żnin geht es zurück über die Straße ulica 1 Stycznia. Die Reise endet im Stadtzentrum an der selben Stelle, wo das Treffen mit der sakralen Kunst ihren Anfang nahm.