Im Mittelalter Żnin
Im Mittelalter zählte Żnin zu den wichtigsten Städten Großpolens. Als Residenzort und Landbesitz der Erzbischöfe von Gniezno begeisterte die Stadt mit zahlreichen architektonischen Objekten. Heute blieben von ihnen nur noch die Einträge in jahrhundertealten Dokumenten sowie die Strecke im Herzen der alten Stadt übrig.
Wir laden ein zu einem Spaziergang entlang der Gassen des nicht mehr existierenden Żnins. Dies ist eine hervorragende Möglichkeit, um die außergewöhnliche Geschichte dieser Stadt kennenzulernen. Nach dem Spaziergang entlang des mittelalterlichen Pfades werden nicht alle Geheimnisse von Żnin enthüllt sein. Hierfür ist noch der Besuch des historischen Magistrats (Sitz des Museums des Landes Pałuki) unbedingt notwendig, um die faszinierende Geburtsgeschichte der polnischen illustrierten Zeitung zu erfahren und die historische Kultur des Landes Pałuki zu entdecken.
1. Kirche der hl. Jungfrau Maria
Dies ist die erste gemauerte Kirche der Stadt, die vermutlich von Jakub aus Żnin gestiftet worden war und am Ort einer alten Holzkapelle entstand. Heute steht hier die St.-Nikolaus-Kirche. Am Ort des heutigen Pfarrhauses stand einst die erste bischöfliche Residenz.
2. Thorner Tor
Das Bauwerk ist das charakteristischste Tor der drei Stadttore von Żnin – sein Abbild ist im Stadtwappen zu finden. Zum Tor führte eine Zugbrücke über den Fluss Gąsawka, die bei Gefahr hochgezogen wurde. Neben dem Tor standen zwei weitere, heute nicht mehr existente Objekte: die Dreifaltigkeitskirche sowie das Krankenhaus.
3. Dominikaner-Konvent
Der Klosterkomplex von Mitte des 14. Jhs. reichte von der Straße ul. Wielka (Śniadeckich) bis zum Ufer des Flusses Gąsawka. Er bestand aus der Kirche des hl. Johannes der Täufer, einer Schule, Wohngebäuden, Lebensmittelspeichern, Gärten, einer Brauerei sowie einem Klosterfriedhof.
4. Residenz des Erzbischofs
Auf dem heutigen Marktplatz befand sich vor Jahrhunderten die Residenz der polnischen Kirchenoberhäupter. Es standen hier ein Hof, ein Stall für 100 Pferde, eine Wassermühle, die Schatzkammer sowie ein Gefängnis. Das Baumaterial für den Hof stammte von der abgetragenen Burg in Wenecja.
5. Posener Tor
Das Tor stand am Zusammentreffen der heutigen Straßen ul. Kościuszki und Podmurna und schützte den Zugang zur Stadt aus Richtung Posen. Hier wurde u. a. geprüft, ob die nach Żnin eingeführten Waren das Monopol der lokalen Handwerker nicht gefährdeten. Das Tor besaß eine Zugbrücke, stabile Eichentüren sowie ein Türmchen mit Schießscharten.
6. Wassertor
Dieses Tor ist das am wenigsten bekannte und hatte keinerlei besondere strategische Bedeutung. Es führte zum Seeufer, wo sich der Fischmarkt sowie das städtische Badehaus befunden hatten. Das Tor entstand wahrscheinlich im „ Biskupin-Stil “ , d. h. als Holz-Erde-Konstruktion. Zusammen mit den Mauern der anliegenden Speichergebäude bildete es die südliche Flanke der Stadt.
7. Mittelalterliches Rathaus
Die Mitte des 15. Jh. erbaute Bastei war der erste gemauerte Profanbau von Żnin. Sie war Teil des Städtischen Rathauses und sollte die Dokumente vor Feuern schützen und zugleich die Macht der Stadt demonstrieren. Während der Polnisch-Schwedischen Kriege beschädigt, wurde sie in der heute bestehenden Form umgebaut. Im Inneren wird die Ausstellung „ Geschichte von Żnin “ zusammen mit der rekonstruierten Rüstungskammer, dem Ratssaal der Stadträte sowie der Schatzkammer präsentiert.